beginnt im Oktober 2002. Wir sind erst wenige Wochen an dieser Schule, und noch ehe wir uns recht eingewöhnt haben, stecken wir mitten drin in einem der größten und spannendsten Schülerprojekte, die es an dieser Schule bis dahin gegeben hat.
Alles fängt damit an, dass Hr. Paulußen, unser BWL-Lehrer, uns mit der Idee überrascht, die baulich bereits vorgesehene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Neubaus als Projekt unserer Schule, genauer gesagt, unserer Klasse 11 a, und nicht als Bürgeranlage zu planen und zu bauen.
Nachdem dieser Vorschlag regen Zuspruch findet, sammeln wir im Rahmen des BWL- und Physikunterrichts reichlich Informationen.
Wir befassen uns intensiv mit dem Thema der alternativen Energie.
Die wichtigsten ökologischen und ökonomischen Aspekte sowie die Liquiditäts- und Rentabilitätsrechnung und die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage, all dies sind Themen mit denen wir uns befassen, und die abschließend in dem zusammenfassenden Informationsheft ?Eco-Solar? dokumentiert werden.
Nachdem dies so gut funktioniert und die Idee als Projekt realisierbar ist, wollen wir sie veröffentlichen. Da wir einen Homepage-Künstler in unseren Reihen haben, bietet sich ein Internetauftritt an. Dieser existiert seither unter www.eco-solar.de. Aber es gibt noch eine andere Frucht unserer Arbeit, die wir genießen wollen?
Wir beschließen mit unserem Projekt ECO SOLAR am 2. Landeswettbewerb für berufliche Schulen der Landesstiftung Baden-Württemberg teilzunehmen.
Doch dies erfordert eine zusätzliche Anstrengung unter Zeitdruck,da wir uns mit einer ausführlichen Darstellung unserer Projektidee bewerben wollen, und diese bereits im Dezember abgegeben werden muss.
Nachdem wir das ECO-SOLAR Heft eingeschickt haben, erreicht uns einige Wochen später die Nachricht, dass wir den zweiten Platz belegt haben.
Dieser geteilte zweite Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5000? dotiert, welches wir angesichts der noch ungelösten Finanzierungsfrage sehr gut gebrauchen können.
Wir freuen uns über die Bestätigung unserer Arbeit und auf die Reise nach Stuttgart.
Am 3. April 2003 fahren wir in die Landeshauptstadt, wo uns von Frau Schavan, der Kultusministerin des Landes, bei einem Festakt der Preis übergeben wird.
Frisch motiviert von diesem Erfolg beschließen wir, ECO-SOLAR in der Öffentlichkeit vorzustellen.
Und so findet unser erster öffentlicher Auftritt auf der Juniorenmesse anlässlich der IBO 2003 in Friedrichshafen statt.
Wir stellen dort fest, das ein reges Interesse an dem Thema Erneuerbare Energien herrscht. Das spornt uns zu weiterem Einsatz für unser Projekt an.
Im Februar 2003 führen wir eine Finanzierungsanalyse durch, bei der untersucht wird, wie viel Geld insgesamt benötigt wird und welche Möglichkeiten der Kapitalaquisition es gibt. Außerdem wird die Rentabilität überprüft, d.h. Einnahmen und Ausgaben werden auf langfristige Sicht miteinander verglichen, um die zu erwartenden Kosten bzw. Erträge zu ermitteln. Danach beschäftigen wir uns dann hauptsächlich damit, die notwendigen Mittel in Höhe von etwa 80.000 Euro zu beschaffen. Auch wenn eine Investition in dieser Größenordnung mit realen Risiken verbunden ist, z.B. Systemausfälle oder Schäden, so helfen doch der ideele Charakter und die Betrachtung des Projekts auf längere Zeit, die Bedenken zu überwinden.
Zunächst bemühen wir uns um ein Darlehen aus dem 100.000 Dächerprogramm bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, dieser Weg bleibt uns allerdings versperrt, da die Sparkasse als Haubank eine Bürgschaft des Gebäudeeigentümers verlangt, welche kurzfristig nicht zu erhalten ist.
Deshalb versuchen wir, interessierte Lehrer davon zu überzeugen, dass eine Geldanlage in dieser Form, nicht zuletzt wegen der Rendite von 3 Prozent sinnvoll ist. Die Verzinsung ist inzwischen übrigens auf durchschnittlich 4% angehoben worden, da sich unsere Ertragslage mit den neuen Vergütungssätzen signifikant verbessert hat. Viele erklären sich bereit dazu und so stellten die Lehrerdarlehen später auch mit 48.000 Euro den maßgeblichen Anteil an der Finanzierung. Auch steuern dem Förderverein mit einem zinsfreien Darlehen von 9.000 Euro und der Kreis mit einem Zuschuss für pädagogische Einrichtungen in Höhe von 3.500 Euro einiges bei. Nachdem die Juniorenfirma der Schule über 10.000 Euro liquides Eigenkapital verfügt, zusätzliche Spenden von 3.500 Euro und das Preisgeld der Landesstiftung in Höhe von 5.000 Euro eingebracht werden, können wir die Finanzierung als gesichert ansehen und zum nächsten Arbeitsschritt, der Auftragsvergabe, übergehen.
Im Mai 2003 beginnen wir damit, für die Realisierung unseres Schulprojektes, verschiedene Angebote von regionalen Anbietern einzuholen. Diese Angebote werten wir nach den wichtigen Gesichtspunkten sorgfältig aus. Uns interessiert dabei nicht nur der Preis, sondern auch die Qualitätsmerkmale der angebotenen Komponenten, die Garantiebedingungen und der persönliche Eindruck spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl des für uns geeigneten Lieferanten.
Wir entscheiden uns für das Angebot der Firma ?Armbrust? aus Wangen. Die Auftragsvergabe findet noch im selben Monat statt. Eine sofortige Montage ist allerdings noch nicht möglich, da das Dach ist noch nicht fertig vorbereitet ist. Diesem Umstand werden wir später noch sehr dankbar sein.
Im September 2003 entscheiden wir uns dazu, die Inbetriebnahme der Anlage ins neue Jahr zu verschieben. Eine neu geregelte Bestimmung zur gesetzlichen Einspeisung erhöht diese von 45,7 ct/kwh zum Januar 2004 auf 57,4 ct/kwh. Damit kompensiert der Gesetzgeber den Wegfall des zinsverbilligten Darlehens aus dem 100.000-Dächer-Programm der KfW. Nun sind wir froh, diese Finanzierungsquelle seinerseits nicht erschlossen zu haben, denn das neue Gesetz beschert uns im Jahr Mehreinnahmen von ca. 2000 Euro.
Was uns aber in diesem Monat erhebliche Probleme bereitet, sind die Sicherheitsvorschriften. Zunächst war geplant, die Modulreihen leicht diagonal auf dem Dach zu platzieren, um durch die genaue Südausrichtung die Strahlungsenergie der Sonne optimal zu nutzen. Allerdings müsste dann ein Geländer am Rand des Daches angebracht werden, was sowohl zu deutlichen Mehrkosten , als auch zu unerwünschtem Schattenwurf führen würde. Die Alternative dazu, für die wir uns schlussendlich entscheiden, ist die Module gerade und in Längsaufstellung anzuordnen. Die vorderste Reihe, auf der einen Seite und die hinterste auf der anderen, gelten somit als gültige Absperrungen, die ein mögliches Herunterfallen verhindern sollen. Zusätzlich muss an der Stirnseite der Modulreihe eine Kette mit 2 Metern Abstand zum Dachrand angebracht werden. Die veränderte Stellung der Module hat zur Folge, dass wir alle bereits für die Diagonalstellung berechneten, Parameter, wie die Anzahl der Module, Schattenwurf und Wechselrichterauslastungen, komplett neu berechnen müssen. Ein befürchteter Minderertrag ist jedoch bis Heute nicht festzustellen.
Im September 2003 entscheiden wir uns dazu, die Inbetriebnahme der Anlage ins neue Jahr zu verschieben. Eine neu geregelte Bestimmung zur gesetzlichen Einspeisung erhöht diese von 45,7 ct/kwh zum Januar 2004 auf 57,4 ct/kwh. Damit kompensiert der Gesetzgeber den Wegfall des zinsverbilligten Darlehens aus dem 100.000-Dächer-Programm der KfW. Nun sind wir froh, diese Finanzierungsquelle seinerseits nicht erschlossen zu haben, denn das neue Gesetz beschert uns im Jahr Mehreinnahmen von ca. 2000 Euro.
Was uns aber in diesem Monat erhebliche Probleme bereitet, sind die Sicherheitsvorschriften. Zunächst war geplant, die Modulreihen leicht diagonal auf dem Dach zu platzieren, um durch die genaue Südausrichtung die Strahlungsenergie der Sonne optimal zu nutzen. Allerdings müsste dann ein Geländer am Rand des Daches angebracht werden, was sowohl zu deutlichen Mehrkosten , als auch zu unerwünschtem Schattenwurf führen würde. Die Alternative dazu, für die wir uns schlussendlich entscheiden, ist die Module gerade und in Längsaufstellung anzuordnen. Die vorderste Reihe, auf der einen Seite und die hinterste auf der anderen, gelten somit als gültige Absperrungen, die ein mögliches Herunterfallen verhindern sollen. Zusätzlich muss an der Stirnseite der Modulreihe eine Kette mit 2 Metern Abstand zum Dachrand angebracht werden. Die veränderte Stellung der Module hat zur Folge, dass wir alle bereits für die Diagonalstellung berechneten, Parameter, wie die Anzahl der Module, Schattenwurf und Wechselrichterauslastungen, komplett neu berechnen müssen. Ein befürchteter Minderertrag ist jedoch bis Heute nicht festzustellen.
Im Januar 2004 ist es dann soweit, endlich können wir den Erfolg unserer 1,5-jährigen Arbeiten vor Augen sehen. Die 90 dunklen Module werden schräg und mit den von uns berechneten Abständen auf das fertige Dach des Neubaus der Kaufmännischen Schule in Wangen montiert. Im Zuge einer weiteren Planänderung haben wir uns für die neuen ALEO-Module mit einer Neuleistung von 210 W entschieden und so die Gesamtleistung der Anlage auf 18, 9 kwp erhöht und bereits am 7. Februar sind wir in der Lage unsere Photovoltaik Anlage in Betrieb zu nehmen. Trotz der nicht gerade optimalen Wetterbedingungen können wir über die Ertragszahlen des ersten Monats mehr als erfreut sein. Denn schon zu diesem Zeitpunkt ist es uns möglich unsere erwarteten Soll-Werte für den Monat Februar zu übertreffen. Wir sind uns daher ziemlich sicher, dass sich der Betrieb der Anlage in Zukunft rechnen wird. Gerade die 2004 neu überarbeiteten Vergütungstarife sollten die ersten Schritte in ein neues Energiezeitalter erleichtern. Sehr gerne wollen wir unter anderem auch anderen Juniorenfirmen den Anreiz dazu geben, sich auf neue Perspektiven einzulassen und unsere Projektidee aufzugreifen. Dafür soll auch die heutige Veranstaltung werben.